Erste Dimension
Taylor Swift’s Ophelia

Taylor Swift’s Ophelia

Portrait von Isabella Margalef Tejada
Isabella Margalef Tejada
03.12.2025
2 Min Lesezeit
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Ophelia Gemälde von Friedrich Wilhelm Theodor Heyser mit blauem Filter
Bildquelle: Friedrich Wilhelm Theodor Heyser: Ophelia (um 1900), gemeinfrei; Fotografie des Gemäldes frei verwendbar.

Taylor Swifts aktuellstes Album „The Life of a Showgirl“ steht in Verbindung zu der von William Shakespeare erfundenen Figur OpheliaDer Opening Track heißt „The Fate of Ophelia“, doch das sind nicht alle Gemeinsamkeiten zwischen beiden Werken. 

Aber stellen wir erstmal den historischen Kontext her: 

Ophelia ist eine Figur aus William Shakespeares Drama Hamlet (ca. 1600). Sie ist die Tochter von Polonius und die Geliebte von Hamlet. Nachdem Hamlet ihren Vater tötet und sie von ihm zurückgewiesen wird, verliert sie den Verstand. Am Ende ertrinkt Ophelia in einem Fluss, ob Unfall oder Suizid bleibt bewusst offen. Sie steht häufig für Unschuld und Verletzlichkeit und verkörpert die weibliche Unterdrückung. Wahnsinn und Trauer, sowie der Konflikt zwischen Gefühlen und gesellschaftlichen Erwartungen werden ebenfalls gerne mit ihr in Verbindung gebracht. 

Sie ist eine der meistdargestellten Frauenfiguren der Kunstgeschichte, besonders im 19. Jahrhundert. Sie wurde zum Beispiel von John Everett Millais oder Friedrich Wilhelm Theodor Heyser dargestellt. Dabei ist sie oft zwischen Leben und Tod umgeben von Blumen im Wasser treibend dargestellt.

Spätestens jetzt dürfte den Swifties unter den Lesern aufgefallen sein, dass es hier Parallelen zu Taylor Swifts Album Cover von The Life Of A Showgirl gibt. Das Cover zeigt Taylor Swift teilweise unter Wasser, ähnlich wie Ophelia. Der Song „The Fate of Ophelia“ enthält Textstellen wie „no longer drowning and deceived“ („nicht länger ertrinkend und getäuscht“), „I might’ve drowned in the melancholy“ („ich hätte in der Melancholie ertrinken können“) und „saved my heart from the fate of Ophelia“ („mein Herz vor dem Schicksal von Ophelia gerettet“), die sich eindeutig auf Shakespeares Ophelia zurückführen lassen. 

Im Musikvideo zu „The Fate of Ophelia“ stellt die Sängerin ebenfalls Ophelia dar - und macht ganz nebenbei das Museum Wiesbaden zum Swiftie Treffpunkt Deutschlands. Dort hängt das Gemälde, das Swift in ihrem Video zum Leben erweckt. Allerdings gibt sie sich nicht ihrem Schicksal hin, so wie Shakespeares Ophelia. Im Gegenteil: Sie wird zum Showgirl. 

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Portrait von Isabella Margalef Tejada
Isabella Margelef Tejada
03.12.2025
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